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Flighbook Hungary
2009
This volume was published in the collaboration of Austrian Airlines and Wieser Verlag in Klagenfurt, Austria, representing contemporary Hungarian literature, including works by István Eörsi, Dezsõ Tandori, Gáspár Nagy, György Dalos. The booklet will be on board of the Austrian Airlines flights in the future.
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Europa Erlesen - Alpen Adria (3 Textauszüge)
2009
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2008
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Insgeheim, 2007, Wieser Verlag, Klagenfurt
2007
Xóchil Schütz: Literatur aus Ungarn
Waehrend hier in Lettland die Tage um mein Bein streichen wie Katzen, und ab und zu einer gaehnt und dabei die Zaehne zeigt und mich daran erinnert, dass das Leben auch ein Raubtier ist ... waehrenddessen habe ich ein weiteres Buch gelesen: den dicken Roman eines gerade ebenfalls im Schriftstellerhaus weilenden Autoren aus Ungarn, Karoly Mehes. Er heisst "Insgeheim" und erzaehlt die Geschichte eines Jungen, spaeter Mannes, dessen Vater von einem Tag auf den anderen aus seinem Leben verschwand. Bis zum Ende klaert sich nicht auf, ob der Vater, ein Geheimpolizist im Ungarn der 70er Jahre, Mutter und Kind aus politischen oder privaten Gruenden verloren ging.
Die entstehende grosse Naehe zwischen Mutter und Sohn scheint mir dennoch das Hauptthema des Buches zu sein - eine Liebe, die viel zu absolut scheint und dennoch von fast wundersamer Schoenheit ist. Vier weitere Frauenfiguren, jede eigen gezeichnet, bereichern Leben und Phantasie des Protagonisten.
Zwischendurch habe ich mich gefragt, ob die eigenwillige und dabei stille Geschichte nicht auch auf weniger Seiten haette erzaehlt werden koennen. Dass der Autor die Erzaehlebene des Oefteren verlaesst und ueber das Geschriebene nachdenkt, fand ich unnoetig. Und dennoch ... ist dieses Buch eigen und schoen und hat mich daran erinnert, dass es viele Lebenslaeufe gibt - und sei es in der Literatur - die ein Geheimnis bergen, etwas Ungreifbares, und die dennoch ... fortlaufen und nach Vollendung suchen.
(Károly Méhes: Insgeheim. Wieser Verlag 2007.)
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Aus dem Buch
Wir besaßen ein einziges Fotoalbum, das ich ebenfalls bei einer meiner privaten Forschungsexpeditionen gefunden hatte. Ich mußte jedoch feststellen, daß das Schicksal mich nicht mit mir unbekannten Schätzen beschenkte: es waren einige Fotos von Opas altem Haus darin, die jedoch Mama auch in ihrer Brieftasche hatte, außerdem noch einige Bilder von Mama in einem weißen Kleid, sie muß darauf ungefähr zehn oder zwölf Jahre alt gewesen sein. Das Geheimnis dieser Fotografie ist, daß Mama nicht weiß oder mir nicht verraten will, zu welchem Anlaß sie entstanden ist. Wir haben auch eine alte, zerfledderte Pralinenschachtel, darin einige weitere vergilbte Fotografien, auf denen jedoch Mamas Aussage nach ausschließlich solche Leute zu sehen sind, die vor langer Zeit gelebt und die sie nie getroffen habe, ja, die eigentlich bereits alle tot seien, sie wisse selbst nicht, weshalb sie sie aufbewahre. Vielleicht weil diese seit langem zu Staub gewordenen, steifen Gesichter eine beruhigende Sicherheit ausstrahlten, die dem Betrachter vermittle, daß möglicherweise weder das Leben, noch der Tod etwas Schlimmes sei. Diese philosophischen Gedanken sprach Mama ohne jegliche Ergriffenheit aus und im nächsten Moment klappte sie die Schachtel auch schon zu und bat mich, sie an ihren Platz zurückzustellen.
Käroly Mehes, geboren 1965 in Pécs. Dichter und Schriftsteller. Arbeitet als Journalist bei der lokalen Tageszeitung »Dunántúli Napló« in Pécs (Kulturressort), der größten Regionalzeitung in Ungarn. Seit 1991 arbeitet er als Journalist im Kulturbereich Publikationen: Seit 1983 mehr als 400 Veröffentlichungen in verschiedenen ungarischen Literaturzeitschriften wie Holmi, Mühely, Jelenkor, Alföld, Kortárs, Vigilia, Élet és Irodalom — aber auch in
Lichtungen (Graz), Etcetera (St. Pölten) und Podium (Wien). Im Wieser Verlag erschienen: EditionZwei. A szakáll — másodszor. Nem vész el, csak átalakul/Zwei Bärte. Von der Erhaltung der Materie. ";
Zur Übersetzerin
Timea Tankó, geboren 1978 in Leipzig, lebte viele Jahre in Ungarn, studierte Französisch, Spanisch und Kulturwissenschaften. Sie hat u. a. bereits Antal Szerb und Krisztián Grecsó übersetzt. Heute lebt Timea Tankó mit ihrer Familie wieder in Leipzig.
2004 Der kleine Leichenseher (.)
Mit dem Band "Der kleine Leichseher" setzt Károly Méhes seine bisherige schriftstellerische Linie fort, was keineswegs in negativer Weise zu verstehen ist. Die fünfzehn, thematisch voneinander unabhängigen Novellen sind in ihrem mal morbiden (zuweilen geradewegs an einen Schauerroman erinnernden), mal grotesken oder ironisch-humorvollen Ton unverwechselbar Novellen aus der Feder Méhes'. Seine Protagonisten sind - wie wir es von ihm gewohnt sind - vollkommen alltägliche Menschen: der sich nach der vergötterten Schauspielerin sehnende Jugendliche, eine nicht allzu schöne, ja sogar eher hässliche Frau, deren gesamtes Leben darin besteht, dass sie von ihrem Nachbarn nach dem Baden, wenn sie nackt ist, beobachtet wird, ein Dichter, ein Journalist, ein von seinem eigenen Sohn als "Henker des Geheimdienstes" titulierter Vater, ein kranker Vater und dessen Tochter, der Pfarrer und der einstige Strafgefangene, die gemeinsam ein Fußballspiel schauen usw. Diese "Helden" des Alltags konfrontieren sich in irgendeiner Weise mit der Vergangenheit, sind von einem Geheimnis umgeben, und dieses Geheimnis verbirgt sich meist in ihrer eigenen unausgesprochenen, unerzählten Vergangenheit, oder gerade in ihren eigenen verworrenen Gedanken. Auch wenn die Figuren Méhes' verschiedenen Alters sind und über unterschiedliche gesellschaftliche Stellungen verfügen, ist ihr Erscheinen doch immer authentisch. Aufgrund der Darstellungsweise des Autors, die als realistisch bezeichnet werden kann, wirken sie, als seien sie dem wahren Leben entsprungen. Erzählung und Darstellung der Charaktere entsprechen einander vollkommen, wie man es bei einer klassischen Erzählung erwartet. Des Weiteren sind die Novellen durch eine klare Sprache sowie eine einfache, gut durchdachte Struktur gekennzeichnet.
Waehrend hier in Lettland die Tage um mein Bein streichen wie Katzen, und ab und zu einer gaehnt und dabei die Zaehne zeigt und mich daran erinnert, dass das Leben auch ein Raubtier ist ... waehrenddessen habe ich ein weiteres Buch gelesen: den dicken Roman eines gerade ebenfalls im Schriftstellerhaus weilenden Autoren aus Ungarn, Karoly Mehes. Er heisst "Insgeheim" und erzaehlt die Geschichte eines Jungen, spaeter Mannes, dessen Vater von einem Tag auf den anderen aus seinem Leben verschwand. Bis zum Ende klaert sich nicht auf, ob der Vater, ein Geheimpolizist im Ungarn der 70er Jahre, Mutter und Kind aus politischen oder privaten Gruenden verloren ging.
Die entstehende grosse Naehe zwischen Mutter und Sohn scheint mir dennoch das Hauptthema des Buches zu sein - eine Liebe, die viel zu absolut scheint und dennoch von fast wundersamer Schoenheit ist. Vier weitere Frauenfiguren, jede eigen gezeichnet, bereichern Leben und Phantasie des Protagonisten.
Zwischendurch habe ich mich gefragt, ob die eigenwillige und dabei stille Geschichte nicht auch auf weniger Seiten haette erzaehlt werden koennen. Dass der Autor die Erzaehlebene des Oefteren verlaesst und ueber das Geschriebene nachdenkt, fand ich unnoetig. Und dennoch ... ist dieses Buch eigen und schoen und hat mich daran erinnert, dass es viele Lebenslaeufe gibt - und sei es in der Literatur - die ein Geheimnis bergen, etwas Ungreifbares, und die dennoch ... fortlaufen und nach Vollendung suchen.
(Károly Méhes: Insgeheim. Wieser Verlag 2007.)
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Aus dem Buch
Wir besaßen ein einziges Fotoalbum, das ich ebenfalls bei einer meiner privaten Forschungsexpeditionen gefunden hatte. Ich mußte jedoch feststellen, daß das Schicksal mich nicht mit mir unbekannten Schätzen beschenkte: es waren einige Fotos von Opas altem Haus darin, die jedoch Mama auch in ihrer Brieftasche hatte, außerdem noch einige Bilder von Mama in einem weißen Kleid, sie muß darauf ungefähr zehn oder zwölf Jahre alt gewesen sein. Das Geheimnis dieser Fotografie ist, daß Mama nicht weiß oder mir nicht verraten will, zu welchem Anlaß sie entstanden ist. Wir haben auch eine alte, zerfledderte Pralinenschachtel, darin einige weitere vergilbte Fotografien, auf denen jedoch Mamas Aussage nach ausschließlich solche Leute zu sehen sind, die vor langer Zeit gelebt und die sie nie getroffen habe, ja, die eigentlich bereits alle tot seien, sie wisse selbst nicht, weshalb sie sie aufbewahre. Vielleicht weil diese seit langem zu Staub gewordenen, steifen Gesichter eine beruhigende Sicherheit ausstrahlten, die dem Betrachter vermittle, daß möglicherweise weder das Leben, noch der Tod etwas Schlimmes sei. Diese philosophischen Gedanken sprach Mama ohne jegliche Ergriffenheit aus und im nächsten Moment klappte sie die Schachtel auch schon zu und bat mich, sie an ihren Platz zurückzustellen.
Käroly Mehes, geboren 1965 in Pécs. Dichter und Schriftsteller. Arbeitet als Journalist bei der lokalen Tageszeitung »Dunántúli Napló« in Pécs (Kulturressort), der größten Regionalzeitung in Ungarn. Seit 1991 arbeitet er als Journalist im Kulturbereich Publikationen: Seit 1983 mehr als 400 Veröffentlichungen in verschiedenen ungarischen Literaturzeitschriften wie Holmi, Mühely, Jelenkor, Alföld, Kortárs, Vigilia, Élet és Irodalom — aber auch in
Lichtungen (Graz), Etcetera (St. Pölten) und Podium (Wien). Im Wieser Verlag erschienen: EditionZwei. A szakáll — másodszor. Nem vész el, csak átalakul/Zwei Bärte. Von der Erhaltung der Materie. ";
Zur Übersetzerin
Timea Tankó, geboren 1978 in Leipzig, lebte viele Jahre in Ungarn, studierte Französisch, Spanisch und Kulturwissenschaften. Sie hat u. a. bereits Antal Szerb und Krisztián Grecsó übersetzt. Heute lebt Timea Tankó mit ihrer Familie wieder in Leipzig.
2004 Der kleine Leichenseher (.)
Mit dem Band "Der kleine Leichseher" setzt Károly Méhes seine bisherige schriftstellerische Linie fort, was keineswegs in negativer Weise zu verstehen ist. Die fünfzehn, thematisch voneinander unabhängigen Novellen sind in ihrem mal morbiden (zuweilen geradewegs an einen Schauerroman erinnernden), mal grotesken oder ironisch-humorvollen Ton unverwechselbar Novellen aus der Feder Méhes'. Seine Protagonisten sind - wie wir es von ihm gewohnt sind - vollkommen alltägliche Menschen: der sich nach der vergötterten Schauspielerin sehnende Jugendliche, eine nicht allzu schöne, ja sogar eher hässliche Frau, deren gesamtes Leben darin besteht, dass sie von ihrem Nachbarn nach dem Baden, wenn sie nackt ist, beobachtet wird, ein Dichter, ein Journalist, ein von seinem eigenen Sohn als "Henker des Geheimdienstes" titulierter Vater, ein kranker Vater und dessen Tochter, der Pfarrer und der einstige Strafgefangene, die gemeinsam ein Fußballspiel schauen usw. Diese "Helden" des Alltags konfrontieren sich in irgendeiner Weise mit der Vergangenheit, sind von einem Geheimnis umgeben, und dieses Geheimnis verbirgt sich meist in ihrer eigenen unausgesprochenen, unerzählten Vergangenheit, oder gerade in ihren eigenen verworrenen Gedanken. Auch wenn die Figuren Méhes' verschiedenen Alters sind und über unterschiedliche gesellschaftliche Stellungen verfügen, ist ihr Erscheinen doch immer authentisch. Aufgrund der Darstellungsweise des Autors, die als realistisch bezeichnet werden kann, wirken sie, als seien sie dem wahren Leben entsprungen. Erzählung und Darstellung der Charaktere entsprechen einander vollkommen, wie man es bei einer klassischen Erzählung erwartet. Des Weiteren sind die Novellen durch eine klare Sprache sowie eine einfache, gut durchdachte Struktur gekennzeichnet.
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Die Wiener Glasmelone (Ausgewählte Kapitel) Podium, Salzburg, 2006
2001
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